Eines meiner Hauptthemen ist das Thema Entscheidungen treffen. Und das mit großer Leidenschaft und Begeisterung, denn unser Leben besteht aus Entscheidungen, seien es kleine oder große.
Pizza oder Sushi? Der alltägliche Entscheidungszwang
Aber es gibt auch diese manchmal schwierigen Alltagsentscheidungen wie „Möchte ich heute lieber Sushi oder Pizza essen? Lieber gesund und leicht oder doch lieber fettig, aber dafür so lecker?“ oder „Mein Wecker klingelt – soll ich direkt aufstehen oder nicht doch lieber nochmal auf Snooze drücken?“ oder „Möchte ich heute Abend lieber meine Freundin treffen oder doch lieber einen gechillten Abend auf dem Sofa verbringen?“ Unser Alltag ist also voller Entscheidungen, was uns wie ein unendliches Meer von Möglichkeiten vorkommen kann. Gefühlt stehen im Minutentakt Entscheidungen an.
Rechts oder links rum? Die großen Lebensentscheidungen
Bei den großen Lebensentscheidungen geht es um Fragen wie „Welchen der beiden Jobs soll ich annehmen? Die sind beide vergleichbar und haben ihre Vor- und Nachteile…“ oder „Soll ich nochmal ins Ausland gehen oder doch hierbleiben, wo ich alles gut kenne und meine Freunde und Familie um mich habe?“ oder „Möchte ich Kinder oder wäre es nicht einfacher, keine zu bekommen und meine Freiheit und Unabhängigkeit zu behalten?“ oder…
Was immer gilt, ist mein Credo: „Du kannst nicht nicht entscheiden.“ (frei nach Paul Watzlawick). Denn bei all diesen Entscheidungen ist es so, dass wenn ich nicht aktiv eine Entscheidung treffe, diese irgendwann für mich getroffen wird. So kann es sein, wenn ich mich für keinen der beiden Jobs entscheide, ein anderer Bewerber genommen wird. Oder wenn ich mich nicht für den Auslandsaufenthalt entscheide, ich einfach in Deutschland bleibe. Und beim Thema Kinder bekommen entscheidet vielleicht irgendwann ebenfalls die Zeit für mich und es schlicht und einfach biologisch nicht mehr möglich oder es ist kein potentieller Vater/Mutter (mehr) in Reichweite.
Guter Rat ist teuer – dein inneres Team
Was sollst du nun tun? Gefühlt gibt es tausend Gründe dafür und dagegen und sowieso ist alles ein großes Durcheinander. Wie du da eine Übersicht bekommen sollst? Ein großartiges Werkzeug dafür ist meiner Meinung nach das „Innere Team“ von Friedemann Schulz von Thun, der auch sowas wie die vier Seiten einer Nachricht in seinem Buch „Miteinander reden 1-3“ beschreibt. Was ist nun das Innere Team? Das innere Team sind praktisch all diese Stimmen in dir, die dich in die eine oder andere Richtung drängen wollen. Das können bei der Entscheidung, ob es ins Ausland gehen soll, die folgenden sein:
- Dein innerer Kritiker, der sagt „Du bist immer so unzufrieden mit dem, was du hast. Warum bleibst du jetzt nicht einfach mal da, wo du bist und gibst dich damit zufrieden.“
- Dein innerer Abenteurer, der sagt: „Oh, das wäre so spannend im Ausland. Da würdest du eine neue Fremdsprache lernen und so viele neue Freunde finden können.“
- Dein innerer Angsthase, der sagt: „Das schaffst du garnicht. Aus der Ferne eine neue Wohnung finden und danach dann? Und wovon sollst du überhaupt leben? Du hast doch keinen Job?“
Du verstehst in welche Richtung es geht, denke ich. Und was macht man nun damit? Nun, erst einmal hörst du am besten jede Stimme einzeln an und lässt sie ihre Meinung ausdrücken. Vielleicht möchtest du auch schauen, woher diese kommt? Manchmal stecken auch Personen wie unsere Eltern oder „die Gesellschaft/was man so tut und nicht“ dahinter. Da kann es sehr hilfreich sein, das zu erkennen und sich bewusst zu fragen, ob man das auch selbst glaubt oder glauben möchte. Und falls nicht, mutig und beherzt sich von diesen Erwartungen und Meinungen anderer zu lösen.
Welche Stimme gibt den Ton an?
Vielleicht möchtest du dich auch fragen: Welche meiner inneren Stimmen gibt denn sonst immer den Ton an? Ist das hilfreich? Passt das noch zu mir? Oder möchte ich mal eine andere Richtung einschlagen?
Der Dialog der inneren Stimmen
Und schließlich dürfen die verschiedenen Stimmen dann in den Dialog treten. Da darf der innere Abenteurer den inneren Angsthasen überzeugen, dass er das in der Vergangenheit immer geschafft hat und dass nur Neues einen aus der Komfortzone bringt. Und ihn vielleicht beruhigen, dass er genügend Ersparnisse hat und der Arbeitsmarkt derzeit sehr gut ist. Oder andersherum, je nachdem wie es sich für dich stimmig anfühlt.
Nun verstehst du vielleicht auch, warum ich die Puppe, die du auf dem Bild siehst, die von @the_doll_with_attitude stammt, so toll finde. Sie stellt nämlich wunderbar diese verschiedenen Stimmen (oder auch Anteile) in uns dar. Und das noch dazu in einem wunderhübschen Frotteestoff J. Danke danke danke Jie Chen, dass du mir diese Puppe praktisch auf den Leib geschneidert hast!